Feuer und Flamme – Gemütliche Atmosphäre statt Flammeninferno
Informationen zur Brandvermeidung und Schadensreduzierung bekommen für viele Menschen erst nach persönlichen Branderlebnissen eine Bedeutung.

Gesundheitschäden und materielle Verluste sind nicht mehr wiederherstellbar und die Erinnerungen an das Brandereignis begleiten sie bis ans Lebensende. Verhüten statt Vergüten ist die beste Alternative zum Ernstfall.

Brandursache Nummer 1: Der elektrische Strom

Ein oft unterschätztes Risiko ist der elektrische Strom als Auslöser eines Brandes. Er steht an erster Stelle der Brandursachen und bereits mit einigen Handgriffen und geringem technischen Aufwand könnte das Brandrisiko gesenkt werden.

Ausschalten:

Lassen Sie keine elektrischen Geräte in Ihrer Abwesenheit oder wenn Sie zu Bett gehen laufen (Waschmaschine, Trockner, Spülmaschine, Heißlüfter, Backofen, Herdplatten, Bügeleisen…) Vermeiden Sie Geräte im Stand-By-Betrieb. Durch Fehlfunktionen kommt es auch hierbei immer wieder zu Bränden. (Fernseher, Computer, Stereo-Anlage, …) Das Ausschalten dieser Geräte senkt zusätzliche Ihre Stromkosten.

Strahlungswärme beachten

Die Brandgefahr ist bei

  • der Klopapierrolle auf dem Heizlüfter oder
  • beim Bügeleisenkontakt zum Bügelbrett

leicht erkennbar.

Luftein- und Auslassbereiche
Kontrollieren und reinigen Sie die Luftein- und Auslassbereiche Ihrer Elektrogeräte, damit ein Wärmestau im Inneren nicht zur Überhitzung und letztlich zum Schwelbrand oder Feuer führt. Bereits das Überhitzen von elektronischen Bauteilen kann Rauch mit giftigen Gasen freisetzen. (Fernseher, Computer, Stereo-Anlage, Mikrowelle, Dampfgarer,

Standort

  • Beachten Sie die Auswahl des Standortes und achten Sie auf Mindestabstände bei elektrischen Geräten, damit eine ausreichende Luftzirkulation sichergestellt ist.
  • Vermeiden Sie die Nähe zu brennbaren Materialien

 

Der Standort des Wasserkocher wurde so verändert (rechtes Bild) , dass im Brandfall kein Küchenschrank darüber ist.

Tipp:
Prüfen Sie den Aufstellungsort Ihrer Elektrogeräte auf Nähe zu brennbaren Materialien. Stellen Sie sich eine brennende Kerze anstatt diesem Elektrogerät vor. Ist der Standort / diese Steckdose dann auch noch gut gewählt? (Steckernetzteil hinter der Gardine, Heißwasserkocher/Kaffeemaschine/Toaster unter einem Küchenoberschrank, …)

Schalter benutzen


Falls Ihr Gerät über einen Schalter verfügt, benutzen Sie diesen zum Ein- oder Ausschaltendes Gerätes. Der Netzstecker ist ungeeignet zum mehrfachen Trennen des Stromflusses, denn der dabei entstehende Lichtbogen schädigt die Kontaktflächen von Stecker und Steckdose. Die Folge sind Stecker- oder Steckdosenbrände

 

Flammhemmende Unterlagen

 

 (z.B. Bodenfliese) unter Kaffeemaschine, Heißwasserkocher, Toaster, … reduzieren die Brandgefahr auf dem Tisch oder Küchenschrank im Falle einer Fehlfunktion.

 Abschaltbare 2-polige Zwischenstecker
mit Kontrollschalter garantieren einen sicheren abgeschalteten Zustand bei Geräten mit Taster, Automatik oder Temperaturfunktionen. (Heißwasserkocher, Kaffeemaschine, Toaster, Eierkocher, Milchaufschäumer, …)


Automatik-Aus-Funktion
Elektronische Geräte mit „Automatik-Aus-Funktion“ reduzieren „zwangsweise“ die Brandgefahr. Ein Vergessen dieser Geräte im Stand-By- oder eingeschaltetem Zustand ist vermieden. Die Geräte gibt es mit

Timer-Funktion
Die elektrischen Verbraucher werden nach ca. 5 Minuten abgeschaltet; z.B. Bügeleisen.

 

Ruhestromüberwachung
- z.B. Computer wird abgeschaltet, Automatikfunktion trennt nach 1 Minute auch die Monitore komplett vom Netz oder Heißwassergerät wird nach dem Erreichen der eingestellten Wassertemperatur ausgeschaltet und bleibt nicht den Rest des Tages und über Nacht im Automatikbetrieb.

 „Besonderheiten“ beachten!

 

Achten Sie auf Besonderheiten bei Ihren Elektrogeräten
und lassen Sie bei Auffälligkeiten die Geräte oder elektrische Anlage durch einen Fachmann überprüfen:

  • Gibt es Geräte die ohne erkennbaren Grund aus- und angehen?
  • Werden einzelne Lampen ohne Fremdeinwirkung heller und dunkler?
  • Kommt es zur Bildung von unangenehmen Gerüchen bei elektrischen Verbrauchern?
  • Werden elektrische Zuleitungen, Stecker oder die Steckkontakte der Stecker ungewöhnlich warm?
  • Prüfen Sie die Leitungen auf mechanische Beschädigungen und Veränderungen

  • Nutzen Sie Steckverbindungen "mit Verstand" und nicht nach dem Motto: "Das passt da noch rein!"

  • Vermeiden Sie starke Knicke und Zug bei elektrischen Zuleitungen. Dies führt auch zu internen, nicht erkennbaren Schäden in den Leitungen.

Die Folge sind Stecker- und Leitungsbrände.

  • Bei bodentiefen Fenstern und Terrassen- oder Balkontüren befinden sich oft Steckdosen hinter den Vorhängen. Vermeiden Sie dort den Einsatz von Elektrogeräten. (Beim Foto: Steckernetzteil) Es kommt hier zum Wärmestau und der Vorhangstoff wirkt wie eine "Zündschnur".

  

 Ist die Erwärmung der Steckerkontakte unterschiedlich?


Fühltest: Sind die zwei runden Kontakte des Steckers unterschiedlich warm?
Der Strom durchfließt die Steckerkontakte im Normalfall mit gleicher Größe. Eine unterschiedliche Temperatur weist auf ein Kontaktproblem oder auf einen unzulässigen Ableitstrom gegen Erde hin. Der Fühl-Test ist besonders bei „Großverbrauchern“ sinnvoll (Waschmaschine, Trockner, Waffeleisen, Fritteuse, Heizlüfter, Fön, ... ) und soll unmittelbar nach der Benutzung der Geräte erfolgen:

  • Schalten Sie die Geräte mit dem Schalter aus.
  • Markieren Sie die Position des Steckers in der Steckdose oder der Verlängerungskupplung. (Der Stecker könnte auch 180° gedreht eingesteckt werden.)
  • Ziehen Sie den Netzstecker aus der Steckverbindung und halten sie beide Kontakte gleichzeitig gegen einen blanken Metallgegenstand. Dieses ist sinnvoll, um die evtl. Restspannung des eingebauten Entstörkondensators im Gerät zu entladen.
  • Testen Sie danach durch vorsichtigen Hautkontakt die Temperatur der Steckerkontakte.
  • Sind die Kontaktstift spürbar unterschiedlich warm, so weist dieses auf ein Kontaktproblem beim Stecker, der Steckdose/Kupplung oder auf ein Isolationsproblem des Gerätes hin (Ableitstrom über den Schutzleiter). Kennzeichnen Sie diese Seite beim Stecker und der Steckverbindung. Ein Test dieses Gerätes an einer anderen Steckdose bei gleichen Bedingungen (gleiche Einschaltzeit und Heizstufe, Saugstufe,....) unter Beoachtung mit wiederholtem Fühltest zeigt, ob Stecker oder Steckdose Kontaktprobleme haben. Lassen Sie das Bauteil von einem Fachmann erneuern.

„Brandstifter Nummer 1" nicht ohne Aufsicht lassen

Waschmaschine, Geschirrspüler und Trockner zählen auf der Skala der brandauslösenden Geräte zu den „Top3“. (*1) Entsteht durch diese Geräte ein Brand während niemand in der Wohnung oder dem Haus anwesend ist, kann er nicht mehr in der Entstehungsphase gelöscht werden und ein Vollbrand mit den entsprechenden Schäden ist unabwendbar. Damit im Brandfall auch eine schnelle Alarmierung erfolgt, sollten auch die Räume mit diesen Geräten über einen Rauchmelder verfügen.

*1 Bericht des Instituts für Schadensverhütung und Schadensforschung der öffentlichen Versicherer e.V.

Direkter Stromanschluss für Großverbraucher

Großverbraucher (Geschirrspüler, Waschmaschine, Trockner, ...) sollten immer direkt über eine Steckdose mit dem Stromnetz verbunden werden und möglichst über eine direkte Absicherung verfügen, d.h. ein Leitungsschutzschalter (Sicherung) speist nur diese Steckdose mit diesem Verbraucher.


Bedienungsanleitung lesen:

Trockner nach Vorgaben betreiben

>>> Hier finden Sie ein Beipiel wesentliche Angaben zur Brandvorbeugung bei Wäschetrocknern <<<

 


Sicherheitshinweise beachten
Manche im Haushalt eingesetzten Mittel erscheinen harmlos, beinhalten jedoch erhebliche Gesundheits- und/oder Brandgefahren, die erst durch die Sicherheitshinweise aufgedeckt werden.

Auf dieser Flasche mit Pflegeöl für Holzmöbel ist der Hinweis Gefahr der Selbstentzündung!

Wärmestrahlung von Lampen beachten
Verwenden Sie LED-Lampen statt Halogen- und Glühlampen,

 

denn wie dem Namen zu entnehmen ist, wird das Licht in Glühlampen durch ein glühendes Metall erzeugt. Ebenso verhält es sich bei Halogenlampen. Werden diese Lampen verstellt und die Wärme staut sich unter brennbaren Materialien, so kann schnell ein Brand entstehen. Auch ein falscher Einbau dieser Lampen in Möbel oder Decken kann zu einem Brand führen. LED-Lampen sind wirtschaftlicher. Sie benötigen zum Betrieb weniger Energie, sind langlebiger und für Sie dadurch preiswerter.

Die Lichtfarbe der Lampen wird in Kelvin angegeben. Im Handel umfasst Warmweiß 2700 ...3000 Kelvin. Je geringer der Wert, desto wärmer wird das Licht empfunden.Bei einem Vergleich zwischen 2700 und 3000Kelvin wirkt 3000 Kelvin kalt.

 

Lampen in Kinderzimmern


Die Fantasie der Kinder erscheint manchmal grenzenlos. Bei „Vater, Mutter, Kind“ und anderen Spielen wird es auch schon mal abends. Da soll die Sonne untergehen und dazu wird eine Decke oder ein T-Shirt über die Leuchte gehängt oder die Lampe mit unter die Decke "in die „Höhle“ genommen. Die Brandgefahr kann durch den Einsatz von LED-Lampen reduziert werden und zusätzlich sparen Sie Stromkosten.

Keine Lampen mit größerer Leistung oder anderer Bauart als zulässig verwenden
Leuchten verfügen über Angaben zu der maximal zulässigen Lampenleistung. Diese Werte sowie auch die Lampenart sind einzuhalten, da hierdurch die Wärmestrahlung beeinflusst wird. Auch die Verwendung von falschen Lampentypen, beispielsweise normale Lampen statt Reflektorlampen, kann Brandauslösend sein.

Feuerstellen im und am Haus
erfordern besondere Umsicht. Der abgebildete Kamin ist geschlossen und dadurch die Gefahr von Funkenflug als Brandauslöser gebannt. Nicht zu unterschätzen ist jedoch die Strahlungswärme und die Gefahr einer Kohlenmonoxidvergiftung bei schlechter Verbrennung oder Rauchvergiftung bei falschen Luftdruckbedingungen (Dunstabzug, ...)

Bedenken sie, dass Kinder Gefahren nicht einschätzen können.
"Dem Bär war kalt.... "

Die Strahlungswärme ändert sich mit dem Verlauf der Verbrennung im Kamin. Wenn sie am Anfang noch lauwarm war, kann sie nach wenigen Minuten extrem heiß werden und leicht entzündbare Gegenstände in Brand setzen.