Den Brandgefahren auf der Spur
Die Installation von elektrischen Verbrauchern erscheint vielen Menschen "kinderleicht". Einige Fehler führen erst Monate oder Jahre später zum Brand.
Die rechtlichen Aspekte der Elektroinstallation und Reparatur durch Laien werden hier nicht thematisiert. Schwerpunkt ist Schwachstellen und Fehler aufzudecken.
Ein Beispiel, wie ein Installatiosfehler erst Jahre später zu einem Brand führt:
Bei der Badrenovierung wurde eine zusätzliche Steckdose angebracht. Sie wurde jahrelang nur für eine Elektrozahnbürste zum Laden eingesetzt. Es wurde nur ein geringer Strom benötigt, der über die Leitung und die Kontaktstellen zur Ladestation der Zahnbürste kam.
Die nicht fachgerecht ausgeführten Installation blieb unentdeckt und ohne Folgen.
Durch den Ausfall der Gasheizung wurde nach einigen Jahren diese Steckdose zum Betreiben eines Heizlüfters verwendet. Er hat einen Anschlusswert von 2000 Watt. Die Fehler in der Vergangenheit bei der Installation lösten nach einer halben Stunde Betriebszeit einen Steckdosenbrand aus:
Nachfolgend sind einige Beispiele von Installationsfehlern beschrieben, die - manchmal erst Jahre später - zu Bränden führen können:
- Anschluss starrer Leitungen
Diese unscheinbare Einkerbung durch das Quetschen eines Kupferleiters (z.B. durch unsachgemäßes Abisolieren) bewirkt eine Querschnittsänderung, die eine erhöhte Erwärmung an dieser Stelle verursacht. Die mechanische Veränderung des Kupferleiters kann auch einen Kabelbruch mit schlechtem Kontakt, der lichtbogen- und brandauslösend sein kann, zur Folge haben.
- Anschluss flexibler Leitungen
a.)
Litzen in Klemmverbindungen ohne die Verwendung von Aderendhülsen...
b.)
... werden nicht komplett von der Schraubverbindung als Kontakt erfasst. Die Folge ist auch hier ein geringerer wirksamer Leiterquerschnitt mit einer erhöhten Erwärmung beim Stromfluss.
Das Verzinnen von flexiblen Leitungen war in der Vergangenheit oft anzutreffen. Diese Verbindung ist aber nicht dauerhaft kontaktsicher und führt ebenfalls zu einer Brandgefahr.
Bei der Verwendung von Aderendhülsen auf flexiblen Leitungen werden die einzelnen Kupferlitzen von den Aderendhülsen Umgeben und der Querschnitt kann nicht durch den Druck der Schraube negativ -wie bei Bild a.) & b.) dargestellt- verändert werden.
- Schadhafte Steckverbinder
Die Kontaktstifte bei diesem Anschlussstecker sind altersbedingt stark oxidiert und der vordere Kontakt ist kürzer (ins Gehäuse geschoben) als der hintere. Der Kontakt ist nicht sichergestellt und der Stecker sollte (durch eine Elektrofachkraft) ersetzt werden.
- Installationsleitungen
Die dargestellte Stegleitung ist einige Jahre alt. Das Trägermaterial wurde spröde und fällt auseinander. Diese Installationsleitung war nur für eine Verwendung im Putz zugelassen. Wurde Sie nicht fachgerecht eingebaut oder gar in Holzdecken (verboten!!) eingesetzt, besteht Brandgefahr.
Die rot-gestrichelte Linie kennzeichnet den Einbau einer Stegleitung in einem Neubau. Sie verläuft hinter den senkrechten Rohren im Eckbereich, die nach dem Einbau der Stegleitung installiert wurden .
Wenn der Wandinnenputz erfolgt, kann das Putzmaterial den Eckbereich (gelb markiert) nicht erreichen. Hier wäre die Stegleitung später nicht fachgerecht eingebaut und ein Brandrisiko.